Standard FCI des Azawakhs Alte
Version von 1994 in 1998 geändert
FCI - Standard Nr. 307 / 03. 06. 1998 / D
AZAWAKH
ÜBERSETZUNG : Frau Michèle Schneider.
URSPRUNG : Mali.
PATRONAT : Frankreich.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES : 22.
08. 1994.
VERWENDUNG : Jagd auf Sicht. Die Nomaden
sahen in ihm zudem Prunktier und Gefährte.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 10 Windhunde.
Sektion 3 Kurzhaarige Windhunde.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Es handelt
sich hierbei um einen afrikanischen Windhund afro-asiatischen Modells, der
in Europa gegen 1970 erschien. Er stammt aus dem Becken des mittleren Niger,
u.a. aus dem Tal des Azawakh. Seit Hunderten von Jahren ist er der Begleiter
von Nomaden der Süd-Sahara.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Besonders
hochläufig und elegant, vermittelt der Azawakh-Windhund insgesamt den
Eindruck hohen Adels. Knochengerüst und Muskulatur bleiben unter dünnem
und trockenem Bindegewebe sichtbar. Dieser Windhund ist hochläufig, und
sein Körper läbt sich mit einem hochgestellten Rechteck umschreiben.
WICHTIGE PROPORTIONEN :
· Körperlänge / Widerristhöhe : 9 : 10.
Bei Hündinnen kann dieses Verhältnis leicht überschritten werden.
· Brusttiefe / Widerristhöhe : etwa 4 : 10.
· Fanglänge / Kopflänge : 1 : 2.
· Schädelbreite / Kopflänge : 4 : 10.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Lebhaft,
aufmerksam, distanziert; Fremden gegenüber ist er reserviert, manchmal
sogar unnahbar, aber er kann zu Leuten, die er anzunehmen geruht, sanft und
liebevoll sein.
KOPF : Er ist lang, fein, trocken, ziseliert,
ziemlich schmal, dabei ohne Übermab.
OBERKOPF
Schädel : Er ist nahezu flach, eher länglich. Die Schädelbreite
mub deutlich weniger als die halbe Kopflänge betragen. Die oberen Begrenzungslinien
von Schädel und Fang verlaufen oft nach vorn leicht divergent. Augenbrauenbogen
und Stirnfurche sind wenig ausgeprägt. Der Hinterhauptkamm hingegen tritt
deutlich hervor, und der Hinterhaupthöcker ist ausgeprägt.
Stop : Sehr wenig ausgeprägt.
GESICHTSSCHÄDEL
Nasenschwamm : Die Nasenlöcher sind gut geöffnet. Der Nasenschwamm
ist schwarz oder braun.
Fang : Lang, gerade, nach vorne ohne Übertreibung sich verjüngend.
Kiefer / Zähne : Kiefer lang und kräftig. Scherengebib.
Backen : Flach.
Augen : Mandelförmig, ziemlich grob. Ihre Farbe ist dunkel oder bernsteinfarben.
Die Lider sind pigmentiert.
Ohren : Ziemlich hoch angesetzt. Sie sind dünn, immer herabhängend
und flach, mit ziemlich breiter Basis, am Schädel anliegend, niemals
ein " Rosenohr ". Sie haben die Form eines Dreiecks mit leicht abgerundeter
Spitze. Ihre Basis richtet sich beim aufmerksamen Windhund auf.
HALS : Gut abgesetzt, lang, dünn
und muskulös, leicht gebogen. Die Haut ist dünn und bildet keine
Wamme.
KÖRPER
Obere Profillinie : Nahezu gerade verlaufend, horizontal oder zur Hüfte
hin leicht ansteigend.
Widerrist : Gut hervortretend.
Lenden : Kurz, trocken und oft leicht gewölbt.
Hüfthöcker : Deutlich hervortretend und stets auf gleicher Höhe
mit dem Widerrist oder höher liegend.
Kruppe : Schräg, aber nicht zu stark abfallend.
Vorbrust : Nicht sehr breit.
Brust : Von gut entwickelter Länge, tief, jedoch nie bis zu den Ellenbogen
hinabreichend. Sie ist nicht sehr breit, mub aber für das Herz genügend
Volumen bieten; deshalb darf sich der Brustkorb gegen das Sternum hin nicht
plötzlich verengen.
Rippen : Lang, sichtbar, leicht und regelmäbig bis zum Brustbein hin
gerundet.
Untere Profillinie und Bauch : Der Brustbeinbogen ist betont und geht ohne
Unterbruch in den bis sehr hoch unter die Lendenwölbung aufgezogenen
Bauch über.
RUTE : Tief angesetzt, lang, dünn,
trocken und schlank auslaufend. Sie ist vom gleichen Haar wie der Körper
bedeckt und trägt an der Spitze einen weiben Pinsel. Sie ist herabhängend
mit leicht aufgebogener Spitze; wenn der Hund erregt ist, kann sie über
der Horizontalen getragen werden.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND :
Allgemeines : Lang, dünn, fast völlig senkrecht. Absolut gerade
und senkrecht gestellt.
Schultern : Lang, trocken bemuskelt und, im Profil betrachtet, wenig schräg
gestellt. Der Winkel Schulterblatt-Oberarmknochen ist sehr offen (ungefähr
130°).
Vorderpfoten : Von rundlicher Form, mit dünnen, engstehenden Zehen; die
Ballen sind pigmentiert.
HINTERHAND :
Allgemeines : Lang und trocken. Absolut gerade und senkrecht.
Oberschenkel : Lang, mit hervortretender, trockener Bemuskelung. Der Winkel
Hüftbein-Oberschenkelknochen ist sehr offen (ungefähr 130°).
Kniegelenk : Der Winkel Oberschenkelknochen-Schienbein ist sehr offen (ungefähr
145°).
Hintermittelfub : Fubwurzel und Hintermittelfub sind gerade und trocken, ohne
Afterkrallen.
Hinterpfoten : Von rundlicher Form. Die Ballen sind pigmentiert.
GANGWERK : Immer sehr geschmeidig, vor
allem im Trab und Schritt mit hoher Aktion der Läufe. Sprunghafter Galopp.
Der Azawakh vermittelt sehr den Eindruck von Leichtigkeit und Elastizität.
Der Bewegung kommt bei dieser Rasse essentielle Bedeutung zu.
HAUT : Dünn, am gesamten Körper
straff anliegend.
HAARKLEID
HAAR : Kurz, dünn, am Bauch bis zur
Haarlosigkeit reduziert.
FARBE : Lohfarben; die Scheckung ist auf die
Gliedmaben beschränkt. Alle Farbnuancen vom hellen Sandfarben bis zum
dunklen Fauve sind zulässig. Der Kopf kann eine schwarze Maske zeigen
oder auch nicht, und die Blesse zeigt sich sehr unregelmäbig. Zur Farbausstattung
gehört ein weiber Brustfleck und ein weiber Pinsel an der Rutenspitze.
Alle vier Gliedmaben müssen weibe " Stiefel " aufweisen, zumindest
müssen an den Pfoten Spuren von Weib vorhanden sein. Schwarze Stromung
ist zugelassen.
GRÖSSE UND GEWICHT :
Widerristhöhe : Rüden : Zwischen 64 und 74 cm.
Hündinnen : Zwischen 60 und 70 cm.
Gewicht : Rüden : Ungefähr 20 bis 25 kg.
Hündinnen : Ungefähr 15 bis 20 kg.
FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten
Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis
zum Grad der Abweichung stehen sollte.
· Allgemeine Erscheinung : Schwer.
· Schädel zu breit.
· Betonter Stop.
· Körper zu lang.
· Hüfthöcker deutlich tiefer liegend als der Widerrist.
· Starke Depigmentierung des Nasenschwammes.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER :
· Mangel an Typ (insbesondere, wenn dies auf eine jüngst erfolgte
Kreuzung mit einer anderen Rasse hinweist).
· Nicht unfallbedingte, starke anatomische Mibbildung.
· Nicht erworbene, zur Invalidität führende Anomalie.
· Jeder erkennbare erhebliche Mangel.
· Vor- oder Rückbib.
· Helles Auge, sog. Raubvogelauge.
· Rippen, die im unteren Brustbereich nach innen gewölbt sind,
so dab die Brust das Aussehen eines " Geigenkastens " annimmt.
· Nicht standardgerechtes Haarkleid.
· Drahthaar oder halblanges Haar.
· Fehlen von irgendwelchen weissen Abzeichen an einer oder mehreren
Gliedmassen.
· Abweichung in der Gröbe um mehr als 3 cm von der Standardnorm.
· Panisch-ängstliches oder bis zum Angriff aggressives Wesen.
N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich
normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack
befinden.
